ReKuMat

ReKuMat

Entwicklung von spezifischem RekultivierungsMaterial für qualifizierte Abdeckung von Bergbauhalden und Altlasten

Laufzeit

Von 01.08.2021 bis 31.07.2024

Pseudonym

RekuMat

Projektart

Rekultivierungsmaterialien

Bei der Erschließung antropogener Rohstoffquellen, wie Bergbauhalden oder Altlasten, kommt es zu einem erneuten Eingriff in das Landschaftsbild durch das Öffnen teilweise begrünter Standorte. Nach der Rohstoffgewinnung aus den Hinterlassenschaften des Erzbergbaus und Hüttenwesens, die im Fokus von Projekten des WIR!-Bündnisses recomine® stehen, ist eine schnelle und sichere Renaturierung der ehemaligen Bergbauhalden oder Altstandorte notwendig. Hier setzt das geplante Forschungsprojekt RekuMat an, indem ökonomisch sowie ökologisch nachhaltige Rekultivierungsmaterialien entwickelt werden sollen. Der Ansatz gliedert sich damit in die recomine® Vision ein.

Ziel des Vorhabens ist die Entwicklung und Erprobung von funktionalisierten Rekultivierungsmaterialien für qualifizierte Abdecksysteme für Bergbauhalden und Altstandorte sowie zugehöriger Verfahren zur Herstellung und für den Einbau. Regional verfügbare Haldenmaterialen oder mineralische Reststoffe dienen als Inputmaterialien für die Grundmatrix. Die festen Rückstände bzw. Reststoffe, die nach der Gewinnung von Wertstoffen aus den Haldenmaterialien übrig bleiben, weisen in der Regel schlechte bodenphysikalische und/oder chemische Eigenschaften sowie einen ungünstigen granulometrischen Zustand auf. Hinzu kommt die geringe mikrobiologische Aktivität. Daher ist die gezielte Aufarbeitung und Zugabe von eigenschaftsverbessernden Zuschlagstoffen zwingend erforderlich, um die Einstellung der biologischen, physikalischen und chemischen Bodenparameter anforderungsgerecht und vorschriftskonform vornehmen zu können. Der RekuMat-Projektansatz sieht den Einsatz von Reststoffen wie kommunalen Klärschlämmen sowie abgetragenen Substraten aus der Speisepilzproduktion als Zuschlagstoffe vor. Diese Stoffströme stehen in der Regel ebenfalls regional zur Verfügung und weisen eine Vielzahl gewünschter Eigenschaften auf, um die Schwachpunkte der Grundmatrix zu beheben. Voruntersuchungen weisen darauf hin, dass abgetragene Pilzsubstrate sich besonders empfehlen könnten, um für die Bodensanierung notwendige für die Immobilisierung von Schwermetallen bzw. den Abbau kritischer organischer Stoffe zu erreichen.

Um die Funktionalität der Rekultivierungsmaterialien in gleichbleibender Qualität absichern zu können, gehören die Entwicklung und Erprobung von Rezepturen (Mischungsverhältnissen), einer gezielten Kompostierung (Einstellung chemischer und biologischer Parametern), einer guten Homogenisierung sowie die Zuordnung passender Pflanzengemeinschaften zur zuverlässigen Etablierung einer Erstvegetation.

Das projekt RekuMat arbeitet mit Materialien und Proben aus den Spülhalden Davidschacht und Hammerberg in Freiberg.

Mit den Ergebnissen aus RekuMat wird eine schnelle, zuverlässige und ökonomisch sowie ökologisch sinnvolle Renaturierung von Bergbauhalden unter Nutzung von regional verfügbaren Stoffströmen angestrebt. Ein Übertragbarkeit der Ansätze auf weitere Standorte und Regionen ist somit möglich.

Kontakt

Fraunhofer Institut für Keramische Technologien und Systeme (IKTS)

Marc Lincke

+49 0351 2553 7766

marc.lincke@ikts.fraunhofer.de

Entwicklungsstandorte

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