Freiberg – Roter Graben

Charakterisierung und Lage

Der Rote Graben ist ein Kunstgraben, der in dem 17. Jahrhundert gebaut wurde. Am Fuße der Davidschachthalde entlanglaufend, entwässert der Rote Graben das Freiberger Grubenrevier. Er verläuft zwischen Halsbach bis Halsbrücke, weitgehend parallel zur Freiberger Mulde.

Als Abzweig vom Abzugsgraben der Mittleren Ratsmühle nördlich von Halsbach, wird der Rote Graben vom Wasser der Freiberger Mulde gespeist. Auf der Westseite der Freiberger Mulde verlaufend, passiert er in Richtung Norden das Mundloch des Königl. Verträglicher Gesellschaft Stolln. Aus diesem Stolln nimmt er abfließendes Grubenwasser auf. Der rote Graben passiert weiterhin das Mundloch des Thurmhof Hilfsstolln und des Hauptumbruchs des Alten Tiefen Fürstenstollns und nimmt wiederum deren Grubenwässer auf

Über mehrere Zuschläge wird er der Freiberger Mulde zugeführt. Der Name bezieht sich auf rote, eisenreiche Ausfällungen im Graben. Derzeit ist der rote Graben stark verschlammt.

Der Rote Graben enthält ca. 13.000 m3 eisenhaltigen Schlamm. Da der Graben undicht ist, besteht die Gefährdung einer Schwermetallbelastung für das Grundwasser. Auch Oberflächenwässer sind durch den roten Graben gefährdet, wenn der Graben überlaufen sollte. Bei einem Hochwasser der Mulde besteht die Gefahr, dass Grabensedimente mobilisiert und Stützmauern fortgerissen werden. Somit gefährdet der rote Graben bei Hochwasser die Böden im Uferbereich der Freiberger Mulde.

Historie

Einer der bekanntesten Kunstgräben des Freiberger Reviers, der Rote Graben, führt von Halsbach nach Halsbrücke und weiter bis zur Grube Churprinz. Der Graben wurde von 1614 bis 1615 erbaut und passiert wichtige, im Muldental austretende, Stollnmundlöcher. Für die Kunstgezeuge und Wassergöpel der Gruben St. Johannes und St. Lorenz auf dem Halsbrücker Spat, lieferte der Rote Graben das Aufschlagwasser. Später wurde durch den Roten Graben ein Teil der benötigten Energie für die Hütte in Halsbrücke geliefert.

Über eine Teilstrecke besitzt der wasserführende Graben heutzutage verschiedene Abschläge in die Freiberger Mulde, die teilweise von beträchtlichen Hangstützmauern stabilisiert werden. Im Gebiet von Halsbrücke ist der Rote Graben teilweise verröscht.

Da der Verlauf vom Roten Graben in Halsbrücke dem Straßenverlauf vom Bergmannsweg entspricht, ist er heute ein beliebter Wanderweg.

Der Rote Graben gehört seit 2019 zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Projekte und Aktivitäten am Roten Graben

  • Projekt ZAUBER: ,,Zukunftsmaterialien aus Bergbauschlämmen‘‘ als Teil der Fördermaßnahme ,,recomine – ressourcenorientierte Umwelttechnologien für das 21. Jahrhundert‘‘, Projektkoordinator: Institut für Technische Chemie, TU Bergakademie Freiberg, 2020 -2023

Kontakt

Philipp Büttner

+49 351 260 4417

p.buettner[at]hzdr.de

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Roter Graben auf Google Maps

Weiterführende Links

Greif, A. (2013): Das Erzgebirge und die Mulde: Aspekte des Arsen- und Schwermetalltransfers.

Beitrag über den Roter Graben im "Unbekannten Bergbau"

Der Roter Graben in der Datenbank "MontE"

Der Roter Graben in Wikipedia

Untersuchungsgegenstände

  • Fe- und Al-reicher, hydroxydischer Schlamm
  • Grubenwässer

Schadstoffe

As

Cd

Pb

Cu

Zn

Fe

Al

Wertstoffe

Fe

Zn

Cu

Pb

Al

Projekte

Begleitforschung

Entwicklungsstandorte:
Ehrenfriedersdorf
Freiberg – Davidschacht
Freiberg – Roter Graben
Muldenhütten

Laufzeit: 01.01.2020 bis 31.10.2022

Analyse von Entscheidungsstrukturen und Konflikten und Entwicklung eines Methodenbaukastens für die transdisziplinäre…

Unser Leadpartner:

ZauBer

Entwicklungsstandorte:
Freiberg – Roter Graben

Laufzeit: Von 01.01.2022 bis 30.11.2024

Zukunftsmaterialien aus Bergbauschlämmen

Unser Leadpartner:

VeharstGlas

Entwicklungsstandorte:
Ehrenfriedersdorf
Freiberg – Davidschacht
Freiberg – Roter Graben
Muldenhütten

Laufzeit: Von 01.04.2023 bis 31.12.2025

Unser Leadpartner: